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Es war voll beim mittlerweile dritten KLUB UNIVERSUM am 28. März: Mehr als 150 LehrerInnen, ReferendarInnen, Lehramtsstudierende und schulische MitarbeiterInnen aus Bremen, Bremerhaven, dem niedersächsischen Umland und sogar aus Borkum kamen im Universum® Bremen zusammen, um inspirierende Eindrücke aus der weiten Welt ihrer Berufe aufzunehmen, sich bei leckerem Essen darüber auszutauschen und um neue Kontakte zu knüpfen oder vorhandene aufzufrischen.

Auch auf der Bühne ging es um Kommunikation: Überschrieben war der Abend mit dem Verb ›zuhören‹. Unsere Bühnengäste aus nah und fern berichteten in jeweils kurzweiligen sieben Minuten, wie sie dieses Thema in ihren Schul- und Lehralltag integrieren. Sebastian Butte führte zuhörend und fragend durch das Bühnenprogramm.

Alle Fotos auf dieser Seite von Frank Pusch/ »nordaufnahme.de

Den Anfang machte Gunda Strudthoff, die in Bremen-Aumund eine Grundschule leitet. Hier lernen Kinder ganz praktisch, sich und ihren Unterrichtsalltag selbständig zu organisieren: Stundenpläne, eine Schulglocke und herkömmliche Klassenzimmer finden sich auf dem Schulgelände nicht. Vielmehr gestalten die SchülerInnen ihren Lernalltag in Eigenregie zusammen mit den LehrerInnen und externen Kräften, beispielsweise mit TheaterpädagogInnen, und mit dem nichtpädagogischen Personal. Seit der Jahrtausendwende lernen junge Menschen so, ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken und ihre Lernziele selbstorganisiert zu verfolgen.

Für den ›Blick über den Zaun‹ war Dieter Stuke zu Gast. In dem Schulverbund sind seit 1989 zahlreiche reformpädagogisch orientierte Schulen organisiert. Das erklärte Ziel ist, dass die Schulen regelmäßig in Kontakt und Austausch miteinander treten, um voneinander zu lernen, sich weiterzuentwickeln und um sich gemeinsam nach außen darzustellen. Mittlerweile sind bundesweit 130 Schulen in dem Verein vertreten. Die Tagungen, gegenseitigen Besuche und Fortbildungsangebote sind für alle Beteiligten zwar ein gewisser Aufwand – aber einer, der sich lohnt und der sich unmittelbar positiv auf den Lern- und Organisationsalltag der beteiligten Schulen auswirkt. » blickueberdenzaun.de

Die ›Stiftung Zuhören‹ hat ihren Sitz in München und war mit der Geschäftsführerin Birgit Echtler und ihrem Hamburger Kollegen Florian Jacobsen vertreten. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung von Menschen, die schon beruflich viel mit dem Senden und Empfangen zu tun haben: Unter anderem sind der Bayerische Rundfunk und der NDR beteiligt. Mit unterschiedlichsten Programmen fördert sie die Hör- und Zuhörkompetenzen von Kindern und Jugendlichen. Eindrucksvoll vorgeführt wurde das Projekt mit einigen Audiobeispielen, mit denen unter anderem gearbeitet wird, um SchülerInnen den Sinn gekonnten Zuhörens zu vermitteln. » stiftung-zuhoeren.de

Auf welche Fragen Jugendliche kommen, wenn sie die schwer nachvollziehbare Zeit des Nationalismus verstehen möchten, berichtete Dr. Christel Trouvé. Sie ist wissenschaftliche Leiterin des Denkorts Bunker Valentin in Bremen-Farge – einem der monumentalsten erhaltenen Zeugnisse, zu welchen Unmenschlichkeiten das NS-Regime fähig war. Schülerinnen und Schüler erfahren diesen Ort und seine Geschichte anhand der vielen Fragen, die der Bau provoziert, und erarbeiten sich dadurch selbst viele Fakten über den Nationalsozialismus. » denkort-bunker-valentin.de

Fragen zulassen und beantworten – darum geht es auch bei ›Rent a Jew‹. Mascha Schmerling, die Bundeskoordinatorin des Projektes, ist eine von vielen ehrenamtlichen ReferentInnen jüdischen Glaubens in Deutschland, die sich unter anderem in Schulklassen begeben und Schülerinnen und Schülern das beantworten, was sie über jüdisches Leben wissen möchten. Der Bedarf ist da: Hierzulande leben etwa 200.000 Jüdinnen und Juden, aber es halten sich hartnäckige Vorurteile ihnen gegenüber, die teilweise auch in handgreiflichen Antisemitismus überschlagen. Mit dem Hemmschwellen abbauenden Namen ›Rent a Jew‹ gelingt es dem Projekt, diesen entgegenzutreten. » rentajew.org

Jan Kammann ist Englisch- und Erdkundelehrer an einer Schule in Hamburg und unterrichtet Jugendliche aus vielen Nationen und mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. Im Jahr 2016 begann er eine Weltreise, die ihn in die Herkunftsstaaten seiner damaligen SchülerInnen führte. Zurück kam er mit zahlreichen Erkenntnissen und vielen wertvollen Eindrücken, die ihm dabei halfen, seine Schüler und Schülerinnen besser zu verstehen und somit auch besser mit ihnen zu arbeiten.

Umrahmt wurde KLUB UNIVERSUM #3: ›zuhören‹ wie gewohnt mit Kunst und Musik:

DJ :PHIL sorgte mit seinen Beats für die musikalische Grundstimmung des Abends.

Pianist und Sänger Georgi Simeonov eröffnete und beendete das Bühnenprogramm mit ebenso gefühlvollen wie atmosphärischen Songs.

Und nicht zuletzt sorgte der Puppenspieler Leo Mosler für den richtigen Einstieg in das Thema des Abends.

Bilder

Wir bedanken uns einmal mehr bei allen, die uns so tatkräftig unterstützt haben! Einen herzlichen Applaus bitte für:

Und auch an diejenigen, ohne die wir dies alles nicht hätten auf die Beine stellen können:

Der nächste KLUB UNIVERSUM steht übrigens schon vor der Türe: Am 24. Oktober 2019 freuen wir uns auf einen mindestens ebenso schönen Abend. Anmeldungen sind schon möglich! Unser Postfach freut sich darauf: kontakt@klub-universum.de.